Buchvorstellung: Pornographie und Klassenkampf

21. März 2023 - 19:00 bis 21:00

Aula Welthaus, An der Schanz 1

‚Für eine materialistische Psychologie‘ (Terminverschiebung!)

aus facebook

(wegen Krankheit wird der Termin verschoben! Der neue wird hier bekannt gegeben)

im Frühjahr 2023 erscheint im Promedia Verlag das neue Buch von Diether Dehm mit dem Titel:
Pornographie und Klassenkampf. Für eine materialistische Psychologie“:

Hierbei versucht die „materialistische Psychologie“ zu erklären, wie Arbeit und Geschichte die einzelne Persönlichkeit werden lassen. Die Organisierung menschlicher Tätigkeiten ist von der Ausrichtung der Gefühle, sogar von der Formatierung der Triebe und von der Reparatur psychosomatischer Beschädigungen nicht zu trennen. Eine „unpolitische“ Therapie betrügt sich also um ihr Potenzial.

Der Autor kommt mit seiner Analyse Leerstellen im Marxismus auf die Spur – soweit diese das Subjekt im Klassenkampf betreffen. Antonio Gramscis Satz „Die Natur des Menschen ist seine Geschichte“ versucht Dehm in einer Analogie zu veranschaulichen: „Triebe (‚animal spirits‘ nach Marx) werden im Menschen historisch völlig neu formatiert, wie durch eine Espressomaschine, wonach in der Tasse weder Kaffeebohnen noch Wasser voneinander getrennt zu schmecken sind.“
(Näheres kann hier eingesehen werden)

Der Titel klingt gewagt, aber das Thema selber ist ernsthaft und psychoanalytisch wichtig und interessant.

Es stellt in Aachen sein Buch vor. Es wird eine Lese- bzw. Diskussionsveranstaltung mit Diether Dehm – vermutlich auch mit etwas Musik von ihm.
Er war Bundestagsabgeordneter der Linkspartei und gehört deren linken Flügel an.
Insofern werden wir nicht nur etwas über sein Buch erfahren, sondern auch über ihn und seine aktuelle Verbindung zur Linkspartei.

Termin: Entfällt!
Der Ort der Veranstaltung wird hier demnächst bekannt gegeben.

Den Text ergänzen um folgenden Hinweis:

==> https://dietzberlin.de/produkt/alexandra-kollontai-oder-revolution-fuer-das-leben/»

Die Frauen und ihr Schicksal beschäftigten mich ein Leben lang, und ihr Los war es auch, das mich zum Sozialismus führte.«

Mit ihren Vorstellungen von einer »neuen Moral« und »freier Liebe« war Alexandra Kollontai (1872–1952) ihrer Zeit voraus. Sie selbst bezeichnete sich als sexuell emanzipierte Kommunistin, die das Schicksal von Frauen zum Sozialismus geführt habe. Alexandra Kollontai kämpfte in der Russischen Oktoberrevolution und wurde 1917 Volkskommissarin für soziale Fürsorge. Weltweit war sie die erste Frau im diplomatischen Dienst, als sie 1922 die junge Sowjetunion im Ausland vertrat.

Kollontai war überzeugt, eine Revolution könne nur erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Leben revolutioniert. Sie übte nicht nur scharfe Kritik an der monogamen, lebenslangen Ehe, sondern auch am bürgerlichen Verständnis von Elternschaft. Damit machte sie sich nicht nur Freunde unter den Genossinnen und Genossen. Sie forderte ein neues Verständnis von Liebe, das dem der Solidarität ähnelt, und neue Formen des Zusammenlebens, die Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern. Ihre Ideen sind noch immer Utopie, aber noch immer aktuell in einer Zeit, in der Kollektivität im Sinne von Solidarität und Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg dringender denn je ist.

Zur Herausgeberin:
Katharina Volk, geb. 1981, Politikwissenschaftlerin, promovierte am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und arbeitet als politische Sekretärin bei der IG Metall. In ihrer 2018 erschienenen Dissertation »Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie« setzt sie sich mit Theorien aus der Arbeiter- und der Frauenbewegung auseinander und analysiert den Widerspruch zwischen Erwerbs- und Familienarbeit und die daraus entwickelten utopischen Ideen zur Überwindung dieses Widerspruchs. Zuletzt erschienen ist ihr Beitrag »Was die Kybernetik vom Feminismus lernen kann. Oder: Warum wir der Technik nicht das Feld überlassen dürfen« (in: Timo Daum/Sabine Nuss (Hrsg.): Die unsichtbare Hand des Plans, Berlin 2020).

Ehrenamtlich engagiert sich Katharina Volk im Redaktionsbeirat der Zeitschrift Wir Frauen – das feministische Blatt und veröffentlicht gelegentlich dort und im Missy Magazine.

 

ICAL